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Nur die Poesie findet die Sprache der Trauer

Diplomatie bedeutet nicht Schwäche. Sie bedeutet klüger zu sein als die andere Seite, nicht nur besser bewaffnet. Diplomatie bedeutet auch nicht einfach nur Ultimaten zu stellen, die von Bomben gestützt sind. Sie bedeutet etwas zu verstehen von der Kultur der Menschen, mit denen verhandelt wird. Sie bedeutet wirklich zu verhandeln, „Zuckerbrot und Peitsche“ anzubieten, willens zu sein der anderen Seite mehr als nur völlige Unterwerfung zu gestatten. Wenn das Ziel des Krieges wirklich die Ergreifung Bin Ladens ist, nun gut, die Taliban haben gerade angeboten ihn an ein Drittland auszuliefern.

Das könnte eine Gelegenheit sein unsere Politik zu ändern, zu verhandeln, mit internationalen Institutionen und den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten und sie zu stärken, mit massiver und sinnvoller humanitärer Hilfe für die Region zu beginnen. Jede einzelne dieser Handlungen würde unsere langfristige Sicherheit weit mehr stärken als das unser gegenwärtiger Kurs tut.

V. Die wirklichen Ziele des Krieges aufdecken:

Unsere Chance irgendeines der oben genannten Dinge zu tun ist etwa genauso groß wie die, dass mir unsere jetzige Regierung einen Posten anbietet. Alles deutet darauf hin, dass Bush einen Krieg will, um die Vorherrschaft der USA in Zentralasien und dem Mittleren Osten zu errichten, um einer asiatischen Allianz zuvorzukommen, die unseren verbrieften Interessen ihre eigenen Interessen entgegensetzten könnte, um Kontrolle zu gewinnen über die großen Ölvorräte in Zentralasien und eine sichere Trasse für eine Ölpipeline durch Afghanistan zu schaffen, um von der Unrechtmäßigkeit seiner eigenen Präsidentschaft abzulenken, um die Politik der politischen Rechten zu vollenden. Wir müssen die Öffentlichkeit weiterhin über diese Ziele aufklären wie auch über die wirklichen Folgen dieses Krieges. Um das zu tun, müssen wir mit den Menschen reden, nicht nur in politischen Versammlungen und Teach-ins, sondern in unserer Nachbarschaft, an unserem Arbeitsplatz, in unserer Schule, im Bus, auf der Strasse, in Talkshows, mit unseren Familien. Es mag leichter sein in eine Polizeisperre zu marschieren, als in unserer persönlichen Umgebung eine unliebsame Meinung zu vertreten, aber wir müssen das tun und müssen lernen es ruhig und wirksam zu tun.

Und während wir über den Krieg reden, müssen wir Verbindungen herstellen zu den umfassenderen Fragen, mit denen wir uns vor dem 11. September beschäftigt haben. Das Gespräch über den Krieg kann die Gelegenheit bieten, Rassismus in Frage zu stellen und die historische Rolle der USA beim Training, der Bewaffnung und Unterstützung von Terroristen zu beleuchten, zu denen vor einigen Jahren auch Bin Laden und die Taliban gehörten. Macht zu einer Zeit des Terrorismus eine Wirtschaft wirklich Sinn, deren Fernverkehr völlig vom Öl abhängig ist? (Besonders, weil das auch früher keinen Sinn gemacht hat. Aber lassen wir das beiseite.) Die Angst vor Infektionen mit Milzbrandbakterien bietet eine perfekte Gelegenheit, die Sicherheit im Land wirklich voranzutreiben, in dem wir ein finanziell gut ausgestattetes, funktionierendes öffentliches Gesundheitssystem verlangen, die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten und medizinischer Versorgung, die Unterstützung lokaler Nahrungsmittelproduzenten, die Entwicklung alternativer Energiequellen usw.. Die politische Rechte benutzt den Angriff und den Krieg, um ihre Politik zu rechtfertigen, aber mit ein wenig politischem Judo können wir ihre Vorstellungen von der Wirklichkeit zurechtrücken.

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