Judith
Judith, geboren 1960, ist Dipl. Betriebswirtin. Sie ist geschieden und hat eine zweiundzwanzigjährige Tochter. Judith lebt in Stade und betreibt die wunderbare Website www.meliora.de, auf der vieles zum Thema Göttinnenspiritualität zu finden ist.
Das folgende Interview wurde am 24. August 2014 mit ihr geführt.
Wie hast du zu Reclaiming gefunden? Wie sah dein vorheriger spiritueller Weg aus?
Angefangen hat alles mit einem VHS-Kurs an der VHS Buxtehude zum Thema Hexenverfolgung. Darin auch ein Abstecher ins Hamburger Hexenarchiv bzw. zu einer Ausstellung im Freilichtmuseum Kiekeberg. Dann habe ich „Die Nebel von Avalon“ gelesen und daraufhin Starhawks „Der Hexenkult…“. Per „Zufall“ gab es in Buxtehude eine Frau, die einen Ritualworkshop anbot. Mein erstes Jahreskreisfest feierte ich zu Litha 1994 mit ihr und es bildete sich ein Kreis. 1996 war ich beim ersten Witchcamp mit Starhawk in Oberlethe dabei, wo ich auch Donate kennen lernte. Seitdem bin ich auf Göttinnenpfaden unterwegs, immer angelehnt an Reclaiming. Allerdings habe ich nicht regelmäßig an Veranstaltungen, Witchcamps oder anderen teilnehmen können.
Was bedeutet Reclaiming für dich? Was hat dich am meisten daran angezogen? Warum bist du dabei geblieben?
Reclaiming – Prinzipien sind für mich nachvollziehbar, klar und bodenständig. Ich habe inzwischen auch andere Richtungen (z.B. Göttinnenkonferenzen à la Glastonbury/Avalon) kennengelernt, aber die Gestaltung und den Aufbau der Rituale im Reclaiming-Stil finde ich immer noch am besten. Außerdem finde ich es wichtig, Spiritualität in den Alltag zu bringen. Hier sehe ich den unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Glauben an die Göttin, Umweltschutz, Politik, Frauenbewegung und der grundsätzlichen Bereitschaft, das Leben entsprechend meiner spirituellen Überzeugung zu gestalten.
Welche Rolle spielt die Spiritualität in deinem täglichen Leben? Wie verbindest du Reclaiming mit deinem Alltag?
Ich feiere seit 20 Jahren durchgängig alle Jahreskreisfeste und versuche, tägliche Meditationszeiten zu finden (was nicht immer gelingt). Meine Tochter habe ich entsprechend meiner Überzeugung erzogen.
Außerdem leite ich selbst reclaiming-basierte Ritualworkshops und Gruppen und betreibe eine website www.meliora.de „Das Netzwerk der Göttin“
Welchen Platz hast du in der Reclaiming Gemeinschaft? Wie hast du ihn gefunden bzw. bist hineingewachsen?
Habe ich einen? Wie oben erwähnt habe ich nicht viele Veranstaltungen besucht und daher auch nicht sehr viele Kontakte innerhalb der Community (hauptsächlich Donate, Cassandra), möchte aber gern in die entsprechenden Mailinglisten aufgenommen werden.
Was sind deine Wünsche und Träume in Hinblick auf Reclaiming für die Zukunft?
So langsam wird mein Leben etwas entspannter, was Zeit- und Geldressourcen angeht. Das gibt mir hoffentlich die Möglichkeit, doch mal wieder ein Witchcamp oder einen Workshop zu besuchen.
Ich möchte gern mehr Kontakte zu Leuten, die sich ähnlich ausrichten.
Wie wäre es mit einer facebook-Gruppe oder Gemeinschaftsseite?